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Palästinenser feiern Chirac

■ Frankreichs Staatspräsident fordert einen eigenen palästinensischen Staat

Ramallah/Jerusalem (AP/ AFP) – Frankreichs Präsident Jacques Chirac hat sich bei seiner Rede vor dem palästinensischen Autonomierat für die Schaffung eines eigenen Palästinenserstaates eingesetzt. „Ein palästinensischer Staat und ein umfassender und gerechter Friede garantieren Sicherheit für alle“, sagte Chirac gestern in Ramallah im Westjordanland. Seine Ansprache wurde vor allem bei Passagen, in denen er die Politik der israelischen Regierung kritisierte, vom Beifall der 88 Abgeordneten unterbrochen.

Der Chef der palästinensischen Autonomiebehörden, Jassir Arafat, dankte Chirac für seine Unterstützung und sagte, sein Volk zähle auf Frankreichs Hilfe gegen Israel. „Sie sind zu einer kritischen Zeit gekommen. Der Friedensprozeß als Ganzes ist in wirklicher Gefahr“, sagte Arafat. Die Abgeordneten des Autonomierates hatten Chirac mit heftigem Applaus empfangen und sich von ihren Sitzen erhoben. Zuvor war das französische Staatsoberhaupt bei seiner Ankunft in Ramallah von der Bevölkerung umjubelt worden. Die Menschen begrüßten ihn mit Rufen wie „Vive la France“ und „Vive Chirac“. Die Straßen, durch die Chirac und Arafat fuhren, waren mit französischen und palästinensischen Fahnen übersät.

Die gelöste Stimmung stand im Gegensatz zu der spannungsgeladenen Atmosphäre während Chiracs vorangegangenem zweitägigen Besuch in Israel. Schon dort hatte er sich für die Schaffung eines palästinensischen Staates ausgesprochen.

Chirac war mit einem Hubschrauber aus Jerusalem eingeflogen. Dort war er zuvor kurz mit dem israelischen Präsidenten Eser Weizman zusammengekommen. Nach Ansicht Weizmans sind die Palästinenser für die zögerlichen Fortschritte bei den Verhandlungen über den Rückzug der israelischen Armee aus dem im Westjordanland gelegenen Hebron verantwortlich, meldete der israelische Rundfunk. Diese Einschätzung solle Chirac Arafat übermitteln.

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