Als Geschenk ungeeignet

■ Die Zukunft der Riesenskulpturen am Altonaer Balkon ist ungewiß

Die zwei rostigen Riesen springen buchstäblich ins Auge. 4,30 Meter sind sie hoch, die Stahlskulpturen „Tanzende Berserker“ des Bildhauers Erich Engelbrecht, und sie stehen seit 1995 am Altonaer Balkon. Das könnte sich bald ändern. Der Altonaer Kulturausschuß entschied sich am Mittwoch „gegen ein weiteres Verbleiben“ der Skulpturen.

Momentan sind sie eine Leihgabe des Künstlers. Der Leihvertrag läuft am 15. November ab, danach ist die Zukunft der Figuren unklar. Geschenkt will der Bezirk sie nicht haben. Der Ausschuß lehnte einen Vorschlag der Altonaer Galerie Engelbrecht ab, die Figuren mit Spenden zu kaufen und sie dem Bezirk zu schenken. Mit einer Schenkung „wird der übliche Weg, ein Kunstwerk im öffentlichen Raum aufzustellen, unterlaufen und es besteht keine Chancengleichheit für andere Künstler und Künstlerinnen“, argumentiert das Bezirksamt.

Nach Ansicht von Christine Engelbrecht und Christof Jacobs von der Galerie Engelbrecht hat „der Kulturausschuß gekniffen – aus Angst vor anderen Schenkungen. Es ist wieder ein Kunstwerk weniger.“ Im Umkreis der Berserker findet sich nur wenig moderne Kunst – und das, obwohl das Altonaer Museum und das Rathaus nur wenige hundert Meter entfernt liegen. Rainer Doleschall vom Ausschußbüro Bezirksamt Altona hofft, daß das Denkmal einfach an seinem jetzigen Platz stehen bleibt. Und das ohne Honorar für den Künstler. „Wenn der Künstler die Berserker nicht fortschaffen läßt, bleiben die da stehen.“ Kerstin Kellermann