: Unkalkulierbares „Restrisiko“
■ Kostenexplosionen drohen bei den Regierungsbauten
Bei den Bauten im geplanten Regierungsviertel zeichnen sich immer höhere Kosten ab. Allein für den umstrittenen Tunnelbau im Parlamentsviertel drohen nach Berechnungen der Bundesbaugesellschaft gegenüber den ursprünglich veranschlagten 71 Millionen Mark Mehrkosten zwischen sechs und zwanzig Millionen Mark.
Der Vorsitzende der Bundesbaukommission, Dietmar Kansy (CDU), räumte gestern ein „Restrisiko“ ein. Die Kommission sei aber einmütig der Ansicht, daß deswegen das ganze Projekt nicht wieder in Frage gestellt werden dürfe. Die Grünen verlangen den Verzicht auf den Tunnelbau, der Reichstag und Abgeordnetenhäuser verbinden soll.
Von den Verantwortlichen wird die Höhe der Mehrkosten vor allem von den noch offenen Regelungen mit den 164 Mietparteien eines Wohnhauses, das unmittelbar an der geplanten Tunneleinfahrt liegt, abhängig gemacht. „Weder bestätigen noch dementieren“ mochte Kansy Berichte, wonach die gesamten Entwicklungsmaßnahmen im Spreebogen und an der Spreeinsel statt bislang 1,13 Milliarden nun auf zwei Milliarden Mark veranschlagt werden.
Als Ursache dafür werden zusätzliche Kosten bei der Altlastensanierung und eine fehlerhafte Kostenplanung genannt. Der Bund müßte knapp zwei Drittel dieser zusätzlichen Kosten tragen, während rund ein Drittel auf das Land Berlin zukämen. dpa
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen