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Keine Zeit für Versöhnung

Der Stuhl des spanischen Parlamentspräsidenten Federico Trillo blieb demonstrativ leer, als die zum 60. Jahrestag des Spanischen Bürgerkrieges angereisten ehemaligen Kämpfer der Internationalen Brigaden das Hohe Haus in Madrid besuchten. „Terminschwierigkeiten“ lautet die Begründung. Zu groß waren wohl die ideologischen Bedenken, die das aktive Mitglied der katholischen Sekte Opus Dei plagten. Auch Spaniens König Juan Carlos wollte für die „Freiwilligen der Freiheit“ keinen Platz im Terminkalender finden. Regierungschef Joseé Maria Aznar sah es ebenso.

Die alten Antifaschisten hatten sich ihr Wiedersehen mit Spanien herzlicher vorgestellt. Im Januar dieses Jahres beschloß das spanische Parlament einstimmig, daß allen Ausländern, die in den Jahren von 1936 bis 1939 an der Seite der Republik gegen die faschistischen Militärs unter Leitung des Generals und späteren Diktators Francisco Franco gekämpft hatten, die spanische Staatsbürgerschaft zustehe.

Als die ersten der tausend Überlebenden von einst 60.000 Internationalisten ihre Anträge in den jeweiligen spanischen Konsulaten einreichten, war die Überraschung jedoch groß. Nur wer seine eigene Staatsbürgerschaft aufgibt, bekommt die spanische, so will es das Ausländergesetz.

Ein jetzt von den Sozialisten ins Parlament eingebrachter Gesetzentwurf soll das ändern und den Besitz zweier Pässe erlauben. Doch daß der Antrag eine Mehrheit findet, bezweifeln viele. rw

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