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■ GestorbenEdmund Gruber

Es gibt viele im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, diesem Reich der Zuträger und schalen Helden, die ihren Posten Parteien verdanken. Doch kaum ein Lebenslauf zeichnet die Politbüroisierung des staatsfernen Rundfunks nach wie der seine: Edmund Gruber galt schon als Chef von Tagesschau und Tagesthemen (1981–1988) als Vollstrecker des CSU-Willens und Beherrscher der Senderintrige. Den Intendantenposten beim Deutschlandfunk verdankte Gruber direkter Einflußnahme: Dessen CSU-Verwaltungsratschef fragte persönlich beim Kanzler an, wen er empfehle. Der: „Das wissen Sie doch.“ Das reicht beim Funk. Die Partei hat's gegeben, die Partei hat's genommen: 1992 wurden Grubers Förderer seines autoritären Gebarens und seiner Geldgeschichten überdrüssig und ließen ihn als ersten Intendanten in der Rundfunkgeschichte fristlos feuern. Edmund Gruber ist am Freitag 60jährig nach längerer Krankheit in München gestorben. lm

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