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Intrigen, Paragraphen

■ „Brücke“-Mitarbeiter streiten weiter

Offen war die „Brücke“ gestern zwar, aber nur wenige KlientInnen kamen in die Drogenhilfseinrichtung im Hamburger Schröderstiftweg. Der Vorstand, die mit Hausverbot belegten MitarbeiterInnen und das restliche Team streiten noch immer.

Von geregelter Arbeit war keine Rede. Die nicht ins Haus durften, standen auf dem Gehsteig und sagten, sie seien unrechtmäßig ausgesperrt, beziehungsweise entlassen worden. Drinnen räumten einige KlientInnen und Teammitglieder das beim gestrigen Krach entstandene Chaos auf, andere führten hitzige Diskussionen. Über Verschwörung, Intrige und Lüge schimpften alle.

Vorsitzender Ernst Medecke und Geschäftsführerin Cornelia Mertens wollen mit juristischen Mitteln gegen angebliche Straftaten, Unrechtmäßigkeiten und Intrigen vorgehen. Die Gegenpartei spricht von Vertrauensbruch und sagt, der Vorstand habe ein hervorragendes Team mit Tricks erfolgreich gespalten. Beide Seiten werfen sich formale Fehler vor, der Vorstand argumentiert mit Paragraphen. Die anderen Mitarbeiter wollen sich nicht äußern. Sie sind niedergeschlagen von Streit und wüsten Anschuldigungen und versuchen, so gut es geht ihre Arbeit zu machen. Daß es jetzt wohl vor Gericht geht, macht vernünftige Gespräche nicht einfacher.

Ob sich Vorstand und Team inhaltlich über die Drogenarbeit einig sind, wie Vorsitzender Medecke sagt? Weshalb sie tatsächlich so erbittert streiten, wird sich wohl erst später zeigen. Thomas Weihe

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