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Teures Hochwasser für die Werft ohne Meer

■ Weitere 250 Millionen Mark von Bund und Land für Meyer-Werft in Papenburg

Hannover (taz) – Ein neues Sperrwerk in der Ems soll jetzt der Papenburger Meyer-Werft, die sich als weltgrößter Seeschiffbauer im Binnenland bezeichnet, den Zugang zu den Weltmeeren sichern. Bis zum Jahr 2000 soll die neue Ems-Staustufe die leidige Meyer-Frage „Wie kommt der Dampfer von Papenburg ins Meer?“ endgültig beantworten. Um „die Vorbereitung einer Sperrwerkslösung voranzutreiben“, haben Niedersachsens Ministerpräsident Gerhard Schröder und Werft-Inhaber Bernard Meyer am Donnerstag in Hannover die Gründung einer Arbeitsgruppe von Bund, Land und den betroffenen Landkreisen an der Ems vereinbart, so die Staatskanzlei in Hannover. Da Meyer in den letzten Jahren immer größere Kreuzfahrtschiffe baut, war die Ems in der Vergangenheit nach und nach durch Ausbaggern um rund eineinhalb Meter auf jetzt 7,30 Meter vertieft worden. Zwar ließen sich die bis 1999 in Papenburg vom Stapel laufenden Schiffe mit den 7,30 Metern bewältigen, so gestern ein Firmensprecher. Doch zeichne sich eine Tendenz zu schnelleren Kreuzfahrtschiffen ab. Die müßten schmaler gebaut werden und hätten deswegen auch einen größeren Tiefgang. Mit der neuen Staustufe etwa 30 Kilometer nördlich von Papenburg soll sich der Wasserstand der Ems nun bei Bedarf um weitere 1,5 Meter erhöhen lassen. Sie soll den Steuerzahler rund eine Viertelmilliarde Mark kosten. Die niedersächsischen Landtagsgrünen verlangten gestern, parallel zur Sperrwerkslösung auch einen Umzug der Werft an die Küste zu prüfen. ü.o.

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