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Zeitkonten bei Thyssen

■ Stahlunternehmen flexibilisiert Arbeitszeiten. Kernbereiche geordnet

Duisburg/Berlin (AP/taz) – Die Duisburger Thyssen Stahl AG will als erstes Unternehmen der Branche Arbeitszeitkonten einführen. Die Mitarbeiter könnten ab 1. Januar 1997 begrenzt vorarbeiten oder aber Freizeit nehmen und nacharbeiten. Die Arbeitszeitkonten sollen der erste Schritt auf dem Weg zu flexibleren Arbeitszeiten und zu mehr Zeitsouveränität für die Arbeitnehmer sein, teilte das Unternehmen gestern mit.

Sobald die tariflichen Voraussetzungen vorliegen, sollen auch Langzeitkonten zur Verkürzung der Lebensarbeitszeit und zur Unterstützung eines gleitenden Übergangs in den Ruhestand eingerichtet werden. Unternehmensleitung und Gesamtbetriebsrat hatten sich nach mehrmonatigen Verhandlungen auf die vorgesehene Betriebsvereinbarung geeinigt. Die muß allerdings noch vom Vorstand und den Betriebsratsgremien freigegeben werden.

Einen Tag zuvor hatte der Mutterkonzern Thyssen AG angekündigt, sich in Zukunft auf seine Kernbereiche zu konzentrieren. Dazu gehören Flachstahl, Werkstoffhandel, Autozulieferung, Umformtechnik und Guß. Vom Geschäftsfeld Langstahl will sich der Konzern trennen. Nach Konzernangaben machen die Kernbereiche 26 bis 27 Milliarden Mark Umsatz.

Eine Chance räumt Thyssen noch Logistik, Bautechnik und Dienstleistungen ein. Ölhandel, Henschel Wehrtechnik und auch die Schiffsreparaturen werden in den nächsten Jahren abgestoßen, da sie den Gewinnerwartungen nicht entsprechen. Rund 11.000 Arbeitnehmer wird der Konzern damit los.

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