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Eichen müssen der Landwirtschaft weichen

■ Waldschäden sind offiziell leicht gesunken. Warnung vor Entwarnung

Bonn (dpa/taz) – Das Bundeskabinett hat gestern den neuen Waldschadensbericht verabschiedet. Danach hat sich der deutsche Wald insgesamt gegenüber dem Vorjahr zwar leicht erholt. Dieser positive Durchschnittswert ist aber nur auf eine besonders günstige Entwicklung in Ostdeutschland und Bayern zurückzuführen. In anderen westdeutschen Bundesländern, vor allem in Baden-Württemberg, ist es um den Zustand der Wälder sogar meist schlechter bestellt als im Vorjahr oder in den achtziger Jahren.

Noch immer ist im Bundesdurchschnitt jeder zweite Baum krank. Vor allem Laubbäume sind inzwischen neu betroffen. Fast die Hälfte aller Eichen haben zur Zeit bereits deutliche Schäden. Von den Buchen leidet etwa ein Drittel.

Der von Bundesland- und Forstwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) vorgelegte Bericht zeige, daß „immer noch keine durchgreifende Besserung des Gesundheitszustandes des Waldes zu erkennen ist“, kommentierte die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald. Bei den Laubbäumen, vor allem der Eiche, sei ein noch nie dagewesener Sprung bei den deutlichen Schäden von 35 auf 48 Prozent festgestellt worden. Auch Naturschützer halten die Situation nach wie vor für alarmierend. „Obwohl seit Jahren bekannt ist, daß die Hälfte der Stickstoffeinträge in die Wälder aus der Landwirtschaft stammen, hat die Regierung dagegen nichts Wirksames unternommen“, sagt Christof Weins vom Naturschutzbund. Inzwischen werde auf mehr als 90 Prozent der Waldfläche der als kritisch anzusehende Wert von 10 Kilogramm Stickstoff je Hektar deutlich überschritten.

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