: Stadtbahn: Die GAL rechnet nach und mit dem Senat ab
Mit einer Stadtbahn in Hamburg muß gerechnet werden. Und wer die Grundregeln der Mathematik so beherrscht wie der Altphilologe Dr. Martin Schmidt, der kommt zu dem Ergebnis, daß ihre Einführung sich rechne. „Die Stadtbahn ist finanzierbar, und sie ist rentabel“, lautet das Resultat der komplizierten Zahlenkolonnen, die der verkehrspolitische Sprecher der GAL-Fraktion gestern präsentierte.
Eine Investitionssumme von 922 Millionen Mark ist nach Angaben der Baubehörde für ein 42 Kilometer langes Grundnetz in Hamburg erforderlich. Schmidt hingegen kommt auf lediglich 720 Milliönchen. Die Fahrzeuge seien inzwischen billiger als veranschlagt, weiß er zu berichten, an den Betriebshöfen ließe sich sparen und die Haltestellen könnten durch Firmen-Sponsoring finanziert werden. Zudem ließen sich aus verschiedenen Töpfen in Bonn bis zur Jahrtausendwende mehr als 800 Millionen Mark aktivieren, sofern „Hamburg die Stadtbahn dort endlich formell beantragt“. Weitere 220 Millionen könne die Stadt selbst aufbringen, wenn sie die Ausgleichsabgaben für nicht gebaute PKW-Stellplätze zur Anschubfinanzierung für die Stadtbahn bereitstelle.
Alles in allem warte somit eine satte Milliarde nur darauf, der Hansestadt ein „unverzichtbares“ Verkehrsmittel zu schenken. Schmidt sieht nur ein einziges Problem: Ob in der Angelegenheit auf Senat und Baubehörde zu zählen sei. smv
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