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SPD-Ausbildungspläne

■ Kritik von Wirtschaft und Koalition an der geforderten Ausbildungsabgabe

Bonn (dpa) – Vertreter von Wirtschaft und Bonner Koalitionsparteien haben die Absicht der SPD kritisiert, ausbildungsunwillige Betriebe künftig zur Kasse zu bitten. Dagegen begrüßte der DGB am Dienstag den Beschluß des SPD-Jugendparteitages vom Vortag ausdrücklich.

Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) sagte: „Durch eine Ausbildungsplatzabgabe wird kein zusätzlicher Ausbildungsplatz geschaffen.“ Bildungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) meinte, die Koalition erleichtere Unternehmensgründungen, die SPD schmeiße dagegen den jungen Unternehmen mit der Abgabe „Knüppel zwischen die Beine“.

DGB-Vorstandsmitglied Regina Görner sagte dagegen, die Wirtschaft habe durch den mehrmaligen Bruch ihres Lehrstellenversprechens den Ruf nach der Abgabe selbst provoziert. Von der SPD erwartet Görner nunmehr aber auch konkrete Initiativen im Bundestag und Bundesrat für eine Umlage. DIHT-Hauptgeschäftsführer Franz Schoser sagte dagegen im Deutschlandfunk, die Ausbildungsverpflichtung verkehre die Verhältnisse. Ausbildung sei dazu da, daß Unternehmen etwas für sich selber täten und sich ihren Nachwuchs heranbildeten. CSU- Generalsekretär Bernd Protzner sagte, die SPD wolle „die Verstaatlichung der beruflichen Bildung“.

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