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Überschuldete Existenz

■ 50.000 Privathaushalte sind im reichen Hamburg hoch verschuldet

Rund 50.000 Hamburger Privathaushalte sind so hoch verschuldet, daß sie die laufenden Kosten für Miete und Lebensunterhalt nicht mehr aufbringen können, ganz zu schweigen von Ratenzahlungen oder Zinsen. Vielen drohen existentielle Notlagen: Lohnpfändungen führen zum Verlust des Arbeitsplatzes, Mietrückstände zum Verlust der Wohnung.

Um die Verschuldeten vor Verelendung zu bewahren, gibt es seit 1991 Schuldnerberatungsstellen, die in Hamburg flächendeckend Hilfe für überschuldete Familien und Einzelpersonen anbieten. Pro Jahr, so erklärte gestern Sozialsenatorin Helgrit Fischer-Menzel (SPD), würden rund 4.000 HamburgerInnen das Angebot einer Schuldnerberatung wahrnehmen, das neben rechtlichen und finanziellen Hilfestellungen auch lebenspraktische und psychologische Betreuung umfaßt.

„Die Schuldnerberatungsstellen sind ein wesentlicher Teil des sozialpolitischen Präventionskonzeptes“, betonte die Senatorin. Indem Notlagen zum frühestmöglichen Zeitpunkt erkannt und aktiv bekämpft würden, könnten existentielle Probleme wie Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit und Verelendung verhindert werden. Denn oft, so die SPD-Politikerin, würden die eigenen finanziellen Möglichkeiten überschätzt. Die Schuldnerberatungsstellen sind eng mit anderen staatlichen Hilfeeinrichtungen vernetzt und können dadurch schnell und effizient helfen.

Mit einer Broschüre und Merkblättern will die Behörde jetzt noch mehr Betroffene auf die Hilfsangebote und neue Entschuldungsmöglichkeiten aufmerksam machen. 1999 tritt nämlich ein Insolvenzverfahren in Kraft, daß es SchuldnerInnen ermöglicht, sich in einem privaten Konkursverfahren von ihren Schulden zu befreien. Voraussetzung dafür sei, so Fischer-Menzel, daß die Hochverschuldeten während einer siebenjährigen „Wohlverhaltensphase“ regelmäßig den pfändbaren Betrag ihres Einkommens zur Schuldentilgung abführten. dpa

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