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SPD: Skribelka soll gehen

■ Unterbezirk lehnt Vergleich der SPD-Schiedskommission ab

Der SPD-Unterbezirk Bremerhaven will Richard Skribelka weiterhin aus der Partei schmeißen. Deshalb haben die Genossen das Vergleichsangebot der Bundesschiedskommission jetzt einstimmig abgelehnt. Die Schiedskommission, die über den Rausschmiß des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden aus der Partei entscheiden soll, hatte vorgeschlagen, Skribelka solle Parteimitglied bleiben, aber bis zum 30. Oktober 1999 auf seine Mitgliedsrechte verzichten.

Darauf will sich der SPD-Unterbezirk allerdings nicht einlassen. Skribelka fühle sich mit den SPD-Idealen nicht verbunden, begründeten die Genossen ihre Ablehnung. Skribelka war während seiner Zeit als Stadtverordneter in eine Reihe von Skandalen verwickelt. Er kürte sich im Sommer 1995 beispielsweise selbst zum Stadtältesten. Über diese Ehrenwürde, die mit 800 Mark monatlich dotiert ist, entscheiden normalerweise nur die neu gewählten Stadtverordneten. Skribelkas Tage als Kommunalpolitiker war damals allerdings schon gezählt. Trotzdem fuhr er auf Kosten der Fraktionskasse mit zehn Genossen nach Genua, um sich dort die italienische Variante des Ocean-Parks anzuzusehen. Die „reiselustigen Genossen“ hatten allerdings nicht mehr über den Bau des Ocean-Parks in Bremerhaven zu entscheiden. kes

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