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Franzosen kritisieren Bundesbank-Starrsinn

■ Einigkeit Franc–Mark heiß diskutiert, Regierung ist noch gegen Abwertung

Paris (AFP/rtr) – Ein hochrangiger Vertreter der Bank von Frankreich, Jean-Pierre Gerard, hat eine „klare Aussprache“ zwischen Deutschland und Frankreich verlangt, um die „dramatische Unterbewertung“ des Dollar zu beenden. In einem Interview heute mit der Zeitung Le Monde schloß das Mitglied im währungspolitischen Ausschuß der französischen Notenbank auch eine Abwertung des Franc gegenüber der Mark nicht aus. In den letzten Jahren hatte die französische Regierung durch eine unabhängigere Zentralbank und einen strikten Sparkurs den Franc eng an die Mark gekoppelt.

In Frankreich gibt es nach einem entsprechenden Vorschlag von Exstaatspräsident Valéry Giscard d'Estaing derzeit eine heftige Diskussion, ob der Franc gegenüber der Mark nicht abgewertet werden soll. Gerard forderte nun in Le Monde die französische Regierung angesichts des gegenwärtigen Dollarkurses zu „Verhandlungen“ mit der Bundesrepublik auf. „Wenn man den Kurs von 3,35 Franc für eine Mark hält, müßte die Mark eigentlich für 1,87 Mark gegenüber einem Dollar gehandelt werden“, sagte das Mitglied im Währungsausschuß der Banque de France. „Die Deutschen geben sich jedoch mit einem Kurs von 1,53 Mark zufrieden.“

Ein Weg, den Dollar steigen zu lassen, sei die Senkung der kurzfristigen Zinsen, so Gerard. Doch die Bundesbank macht dazu keine Anstalten. Ein anderer Franc- Mark-Kurs wäre laut Gerard „möglicherweise eine weniger gute Lösung, da wir im Vergleich mit Deutschland bereits Wettbewerbsvorteile besitzen.“ Bei einer Parlamentssitzung am Mittwoch in Paris lehnte Premierminster Alain Juppé die Forderung nach einer Abwertung erneut ab.

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