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Hausarrest für Suu Kyi

■ Birmas Militärjunta hat das Haus der Dissidentin in Rangun abgeriegelt

Bangkok (taz) – Birmas Militärjunta hat der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi verboten, ihr Haus zu verlassen. Sie kann auch keine Besucher empfangen, da die Polizei ihr Grundstück an der University Avenue von Rangun abgeriegelt hat. Nach Angaben eines Mitarbeiters von Suu Kyi haben die Behörden nicht begründet, warum sie faktisch wieder unter Hausarrest gestellt wurde.

Am Dienstag früh hatte die Polizei eine Demonstration von über tausend StudentInnen aufgelöst, die in der birmesischen Hauptstadt unter anderem gegen Übergriffe der Polizei protestiert hatten. Rund dreihundert TeilnehmerInnen wurden festgehalten, wie viele von ihnen noch in Haft sind, ist unklar. Polizisten schlugen einen birmesischen Journalisten zusammen, der für eine japanische Zeitung über die Demonstration berichten wollte, teilte der Verband der Auslandskorrespondenten gestern mit. Es war vermutlich die größte nicht genehmigte Kundgebung seit der gewaltsamen Niederschlagung der Demokratiebewegung Ende der achtziger Jahre.

Ein Sprecher des US-Außenministeriums forderte gestern die birmesische Junta auf, „das Recht der Demonstranten auf friedliche Versammlung“ und freie Meinungsäußerung zu respektieren. Die Regierung solle mit der Opposition unter Suu Kyi reden. Ein Regierungssprecher sagte am Dienstag, die Demonstranten seien verhört worden, um „Drahtzieher“ zu identifizieren. Jutta Lietsch

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