: Dauerkrach ums KOMM
Im Juli 1973 startet in Nürnberg unter der Federführung von Nürnbergs Kulturreferent Hermann Glaser (SPD) ein soziokulturelles Experiment: Im alten Künstlerhaus gegenüber vom Hauptbahnhof startet der Probelauf des „Kommunikationszentrums“. Motto: „Mehr Demokratie wagen“ und „Kultur von unten“.
Seit Oktober 1973 läuft das KOMM im Dauerbetrieb und in Selbstverwaltung.
Am 5. März 1981 schreitet die Polizei nach einer Hausbesetzerdemonstration mit geringem Sachschaden zur Tat. 141 Personen werden festgenommen. Es stellte sich heraus, daß der Polizeieinsatz von V-Leuten provoziert war und Akten verschwunden sind. Alle Anklagen brechen in sich zusammen.
1982 schränkt die CSU-dominierte Bezirksregierung das offene Selbstverwaltungsmodell unter städtischer Regie ein.
Im Januar 1987 findet die Bundeskonferenz der Antiatomkraftbewegung im KOMM statt. Zunächst hatte die Regierung sie verboten, der Verwaltungsgerichtshof hob das Verbot auf.
Am 2. Oktober 1995 stimmen Bayerns Bürger in einem Volksentscheid gegen die CSU und für die Einführung kommunaler Bürgerentscheide. Die Nürnberger CSU kündigt daraufhin einen Bürgerentscheid zur Schließung des KOMM an.
Am 10. März 1996 gewinnt die CSU die Nürnberger Kommunalwahlen.
Am 24. März 1996 gewinnt der CSU-Kandidat Ludwig Scholz die Stichwahl und wird neuer Oberbürgermeister. „Als erstes müssen die Herren im KOMM ihre Koffer packen“, kündigt er an.
Am 1.10. 1996 befürwortet die Vollversammlung mit einer Zweidrittelmehrheit ein mit der CSU ausgehandeltes Kompromißpapier.
Am 26. November 1996 lehnt die Vollversammlung die neuen Verträge ab.
Am 4. Dezember 1996 kündigt der Stadtrat die Verträge mit dem KOMM-Verein. PH
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