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Figaro muß auch Perücken knüpfen

■ Friseur bangt um den Meisterbrief /In seinem Herrensalon würden nur Toupets nachgefragt

Lüneburg. Ein Friseur aus dem Südoldenburgischen rauft sich seit Jahren die Haare, weil ihm Meisterehren verwehrt sind. Der 44jährige Figaro steht vor dem Aus seines Ein-Mann-Betriebes. Schuld daran ist seine offensichtliche Unfähigkeit, in einem Saal stehend vor aller Augen eine Perücke anzufertigen. Nach seinem jüngsten auch juristischen Scheitern vor dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg bleibt dem Dorf-Coiffeur jetzt nur noch ein dritter Anlauf Richtung Zweitfrisur, falls die Handwerkskammer ihm diese Chance einräumt. Sie prüft, ob der Mann diesen Teil seiner Prüfung auch unter einfacheren Bedingungen absolvieren kann. (Aktenzeichen: 8 L 645/95)

Die Kreisverwaltung hatte dem Mann die Ausübung seine Handwerks untersagt, weil er als Betriebsinhaber keinen Meisterbrief vorweisen konnte. Im übrigen, so argumentiert der Mann, führe er nur einen Herrensalon, und in dem werde allenfalls mal ein Toupet, nie aber eine Perücke verlangt. Juristisch ist nebenbei die Rechtsfrage nicht ausgereizt, ob das Friseurhandwerk teilbar ist in die Befähigung zum Schneiden und Ondulieren bei Damen und Herren. dpa

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