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Piäch will bedauern

■ VW-Chef erfüllt noch eine Bedingung von Opel im Krach um Industriespionage

Berlin/Hamburg (AP/rtr) – VW-Chef Ferdinand Piäch will sich in der Spionageaffäre Lopez förmlich und öffentlich bei General Motors entschuldigen. Die Welt meldet in ihrer heutigen Ausgabe, Piäch werde sein „tiefstes Bedauern“ gegenüber GM ausdrücken. Dies will der VW-Vorstandsvorsitzende in einem Interview im Stern am Donnerstag tun. VW-Sprecher Klaus Kocks bestätigte die Meldung. Die Frankfurter Börse reagierte erfreut auf die Nachricht. Der Kurs der VW-Aktie, der wegen des Krachs mit VW in der vergangenen Woche deutlich gefallen war, stieg um 18,50 Mark auf 603 Mark.

Damit wäre nach dem Rücktritt von José Ignacio Lopez aus dem VW-Vorstand eine weitere Bedingung von GM und seiner deutschen Tochterfirma Opel für eine gütliche Einigung erfüllt. Bei Opel war zunächst keine Stellungnahme zu der neuen Wendung zu erhalten.

VW will früheren Angaben zufolge eine Bedauernsäußerung nicht als Eingeständnis verstanden wissen, daß Lopez und Mitglieder des VW-Managements tatsächlich Industriespionage begangen haben, wie ihnen GM und Opel vorwerfen. Lopez war 1993 von GM zu VW gewechselt und soll dabei geheimes GM-Material nach Wolfsburg mitgenommen haben. VW hat dies stets bestritten.

Die letzte nach einer Entschuldigung noch offene Bedingung, die GM und Opel für eine gütliche Einigung fordern, ist die Zahlung einer Schadenersatzsumme in nicht genannter Milliardenhöhe. Lopez war vor rund zehn Tagen aus dem VW-Vorstand ausgestiegen, soll jedoch als Berater weiter für den Konzern tätig sein. Dies war von GM/Opel kritisiert worden.

Lopez muß noch in dieser Woche – vermutlich am Freitag – mit einer Anklage der Staatsanwaltschaft Darmstadt rechnen. Medienberichten zufolge soll ihm wegen Unterschlagung und unlauteren Wettbewerbs, nicht aber wegen Untreue der Prozeß gemacht werden.

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