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Zentrale Behörde statt Länder-Egoismus

■ Radiobetreiber AVE fordert gemeinsamen Medienwächter für die Nord-Länder

Hannover. Private und öffentlich-rechtliche Sender in den norddeutschen Bundesländern sollten von nur einer länderübergreifenden Medienbehörde betreut und beaufsichtigt werden. „Das wäre kostengünstiger“ und der „Egoismus einzelner Länder bei der Zulassung von Sendern würde nicht übertrieben“, begründete der Geschäftsführer der AVE-Gesellschaft, Hilmar von Poser, am Montag in Hannover seine Forderung. Die AVE betreibt bundesweit mehrere Radiosender. Bislang hat jedes Bundesland eine eigene Landesmedienanstalt ausschließlich für private Anbieter.

Als geeigneten Standort für einen gemeinsamen Medienwächter der Hörfunk- und Fernsehsender in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern nannte von Poser Niedersachsen. „Hier sind mit Antenne Das Radio und ffn die privaten Hörfunksender mit den höchsten Reichweiten im gesamten Norden beheimatet und die niedersächsischen Bürger zahlen mit Abstand die meisten Gebühren in den Topf der Vierländeranstalt Norddeutscher Rundfunk (NDR).“

„Die getrennten Aufsichtsorgane des NDR und des Privatfunks haben zu krassen Fehlentwicklungen in der Medienlandschaft Norddeutschlands geführt“, sagte der AVE-Geschäftsführer. So habe der NDR mit seinen Aufsichtsgremien „ohne Not“ das werbefreie N-Joy-Radio im Markt installiert – ein Programm weitgehend ohne Informationen. „N-Joy ist ein Musterbeispiel für öffentlich-rechtliche Programmverflachung und Verschwendung von Rundfunkgebühren“, die vom 1. Januar 1997 an um knapp 19 Prozent auf 28,25 Mark erhöht werden. „Wir würden uns schämen, ein solches Programm zu machen.“ Von Poser wandte sich außerdem gegen die Mischfinanzierung der Öffentlich-Rechtlichen aus Gebühren und Werbung und erklärte: „Sie sollten nicht mehr der Werbung hinterherlaufen müssen.“

dpa

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