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Pionier, Goliath, Konsul, Matador? Bilder von Borgwards

Als Carl F.W. Borgward 1890 geboren wurde, war das Automobil schon erfunden. Doch der Sohn eines Kohlenhändlers war von diesem „Wunderwerk“ so beeindruckt, daß er schon früh versuchte, aus Uhrfedern, Zahnrädern und Blech ein Auto herzustellen – ein selbstfahrendes, versteht sich. Aus dem begeisterten Tüftler wurde der legendäre Bremer Automobilhersteller Borgward, dessen Werk 1963 auf dramatische Weise in den Konkurs ging. Sein Lloyd-Modell, auch liebevoll „Leukoplastbomber“ genannt, ist vielen BremerInnen auch heute noch ein Begriff. Weniger bekannt sind die serienmäßig gebauten Modelle mit den „großen“ und vielversprechenden Namen Goliath, Matador, Konsul und Pionier. Was es damit auf sich hat und vor allem, was diese Borgward-Typen in sich hatten, darüber ist soeben unter dem schlichten Titel „Borgward PKW“ im Podszun-Verlag ein Bildband erschienen.

Auf 144 Seiten dokumentiert der Borgward-Kenner Peter Michels mit vielen ansprechenden Schwarzweiß-Fotos die verschiedensten Personen- und Nutzfahrzeuge. Unser Bild zeigt den LS 400 im Einsatz für den Tierschutz. Gebaut in dieser Ausführung wurde er von 1955-57. Gleichzeitig vermitteln die Abbildungen das Kolorit einer Zeit, in der das Autofahren etwas ganz Besonderes war. So zeigt beispielsweise eine Fotografie der 50er Jahre das Auto-Modell „Isabella“ – umringt von aufgeregten und faszinierten Jungen in kurzen Lederhosen.

Für Fans dieser Oldtimer hält das Buch viele ausführliche technische Details und Beschreibungen bereit. Leider erfährt man nur sehr wenig über die Bedeutung von Borgward für Bremen, seine Arbeiter oder die Produktionsbedingungen. hoff

„Borgward PKW“ kostet 48 Mark.

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