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Unterm Strich

Unter der Anrede „Sehr geehrte Frau Mariam“ flatterte ein Fax ins Haus, auf dem sich die Spendenaktion „Kopfgeld“ vorstellt. Sie startet am 9. Januar, dem Tag also, an dem der gleichnamige Hollywoodfilm mit Mel Gibson anläuft. Die Aktion besteht darin, daß jeder Friseur eine Mark von jedem Haarschnitt zugunsten des Weißen Rings, eines gemeinnützigen Vereins für die Opfer von Kriminalität und Gewaltverbrechen spendet. Jeder Friseur, der mehr über die Aktion erfahren möchte, kann sich an Häberlein und Maurer in München wenden: 089/ 38108-126. Dort kann man sicherlich auch erfahren, ob zwischen Weißem Ring, Heiligenschein, bestimmten Frisuren und Hirnfunktionstüchtigkeit komplexe und dennoch erschütternde Zusammenhänge bestehen.

Die schleswig-holsteinischen Kritiker der Rechtschreibreform haben innerhalb von zehn Tagen über 60.000 Unterschriften gegen die neuen Regeln gesammelt. Nun solle der Landtag sich mit einem von den Kritikern vorgeschlagenen Gesetzentwurf zum Stopp der Reform befassen, sagte Mitinitiator Matthias Dräger am Freitag in Kiel. Laut Landesverfassung können Bürger die Behandlung eines Themas im Landtag erzwingen, wenn sie mindestens 20.000 Stimmen gesammelt haben. Weiter unklar ist allerdings, ob der schleswig-holsteinische Landtag überhaupt zuständig für die Rechtschreibreform ist.

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