Nur ein kurzer Augenblick der Erleichterung

■ Handball: Kiel im Europapokal-Viertelfinale / Flensburg und Fredenbeck siegreich

Für die norddeutschen Handball-Männer war es ein erfolgreicher Sonnabend. In der Bundesliga kamen der VfL Fredenbeck – 34:21 gegen Minden – und die SG Flensburg-Handewitt – 23:18 gegen Wallau-Massenheim – zu Heimsiegen. Der THW Kiel erreichte mit einem 26:25 bei Roter Stern Belgrad das Viertelfinale der Champions League.

Trotz des Erfolges war Zvonimir Noka Serdarusic nicht zufrieden. „Uns fehlt die Konstanz“, kritisierte der Kieler Trainer seine erneut enttäuschende Mannschaft, die schon 6:10 zurückgelegen hatte. Bei der Schelte schonte der Kroate auch seinen Spielmacher Magnus Wislander nicht: „Manchmal ist er nur Durchschnitt – und weniger.“

Zum Matchwinner avancierte Thomas Knorr, der achtmal traf – vor allem dann, wenn es darauf ankam: Die letzten vier Tore der Zebras erwarf der 25jährige. Als Zweiter der Gruppe C hat der THW nunmehr 6:2-Punkte auf dem Konto. Mit zwei Heimsiegen gegen SKA Minsk und Pfadi Winterthur kann der deutsche Meister sogar noch Gruppensieger werden.

Derweil bleibt die SG Flensburg-Handewitt dem souveränen Spitzenreiter Lemgo auf den Fersen. „Die Saison ist noch lang. Lemgo wird seine Schwächephase noch bekommen“, sagte Lars Christiansen, mit neun Toren erfolgreichster Werfer des Tabellenzweiten. Neben dem dänischen Neuzugang auf linksaußen war Nationaltorwart Jan Holpert Garant des 23:18-Sieges über Wallau. Vor 3 500 Zuschauern in der ausverkauften Fördehalle wehrte der SG-Keeper zwanzig Bälle und drei Siebenmeter ab.

Seinem Fredenbecker Kollegen, Waldemar Strzelec, gelang beim 34:21 des Aufsteigers über Minden außer 16 Paraden noch etwas Außergewöhnliches: ein Tor per Distanzwurf. Auch sonst war der Abend in der mit 2 500 Zuschauern gefüllten Geestlandhalle für Überraschungen gut. Erstmals ließ VfL-Trainer Thomas Koch mit einer neuen Deckungsvariante spielen. „Die Umstellung hat gut geklappt“, war der Coach erleichtert. Aber nur für einen kurzen Augenblick: Auch nach dem vierten Saisonsieg bleibt Fredenbeck Vorletzter. cleg/dpa