: Flugzeugentführung aus Angst vor Abschiebung
■ Bosnier kidnappt österreichisches Flugzeug: Nach Landung in Berlin festgenommen
Berlin (AFP/rtr/dpa/taz) – Ein 39jähriger bosnischer Asylbewerber hat gestern ein österreichisches Verkehrsflugzeug auf dem Flug von Berlin nach Wien zurück nach Berlin entführt. Nach der Landung der Maschine der Austrian Airlines auf dem Flughafen Berlin-Tegel wurde er von der Polizei überwältigt. Verletzt wurde niemand. Nach Angaben des Berliner Justizsprechers Rüdiger Reiff hatte der Täter in Deutschland Asyl beantragt und war von der Abschiebung bedroht. Er habe offenbar eine Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigung erzwingen wollen.
Nach Angaben eines Passagiers bedrohte der angetrunkene Mann den Piloten auf dem Weg von Berlin nach Wien mit einem Messer und zwang ihn zur Rückkehr. Während des Flugs habe er herumgeschrien und mit einem etwa 50 Zentimeter langen Holzscheit auf die Instrumente geschlagen. Kurz vor Berlin habe er dann den Piloten „abstechen“ wollen. An Bord des Flugzeugs befanden sich 28 Passagiere und 5 Besatzungsmitglieder.
Nach der Landung des Flugzeugs nahm der Entführer Verhandlungen mit der Polizei auf. Kurz darauf wurde der an der offenen Flugzeugtür stehende Mann von zwei Polizisten aus der Maschine gestoßen. Diese waren durch den Hintereingang unbemerkt ins Flugzeug gekommen. Der Entführer soll heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Wegen Geiselnahme und Eingriff in den Luftverkehr droht ihm eine langjährige Haftstrafe.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen