: Widerstand im Wendland
■ Für den nächsten Castor-Transport nach Gorleben im März sind die Hamburger Anti-Atom-Aktionen weitgehend organisiert
„1000 HamburgerInnen mehr ins Wendland“, lautet das Motto. Auf dem dritten Anti-Castor-AktivistInnentreffen diskutierten am Montag abend in der Altonaer Werkstatt 3 rund 70 AtomkraftgegnerInnen ein Widerstands-Szenario gegen den dritten Atommülltransport nach Gorleben, der voraussichtlich im März stattfinden wird. Die Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg geht davon aus, daß voraussichtlich drei Castor-Behälter gleichzeitig in das niedersächsische Zwischenlager gebracht werden. Ein Transport von sechs Behältnissen wäre per Schiene technisch nicht möglich.
In Hamburg existieren mittlerweile in fast allen Bezirken Stadtteilgruppen von KernkraftgegnerInnen, die den dritten Atommüll-Transport nach Gorleben blockieren wollen. Große Probleme hat das Hamburger Anti-Castor-Bündnis allerdings mit der Mobilisierung an der Hamburger Uni. Da der AStA bisher nicht aktiv geworden sei, gäbe es hier keine nennenswerten hochschulweit organisierten Aktivitäten.
Organisiert ist hingegen der Fahrplan für die Aktionen rund um den Transport. Am Freitag vor der Ankunft der Castor-Behälter im Wendland wird es erneut eine Auftakt-Demo in Lüneburg geben. Danach wird ein Teil der Hamburger AtomgegnerInnen zum Hamburger Camp in Quickborn weiterreisen, um dort die notwendigen Vorbereitungen für das Einrücken des Hamburger Konvois zu treffen.
Zwischen Quickborn und Langendorf, eine Teilstrecke der sogenannten „Nordroute“ des Transports, sollen die aus Hamburg angereisten AktivistInnen dann am „Tag X3“ den strahlenden Konvoi mit vielfältigen Aktionen blockieren. Sollte die atomare Fracht auf der zwei Kilometer entfernten „Süd-route“ über Klein Gusborn rollen, werden die HamburgerInnen versuchen, zu Fuß über die Äcker die dort geplanten Blockaden zu erreichen und zu verstärken.
Am Tag vor dem Atommülltransport wird es voraussichtlich eine PKW-Börse am Bahnhof Sternschanze geben, von wo stündlich Autokonvois ins Wendland starten werden. Personen, die sich an der Vorbereitung für die Blockaden beteiligen wollen, können unter der Hamburger Telefonnummer 724 74 72 die Kontaktadressen der einzelnen Stadtteilgruppen erfahren oder am 4. Februar um 19 Uhr zum nächsten Vorbereitungstreff in der Werkstatt 3 (Nernstweg) erscheinen. Marco Carini
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