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Einer ist wieder da

■ Santa Fu: Flüchtiger festgenommen

Einer ist wieder da. Gestern wurde einer der drei in den vergangenen Tagen aus der Haftanstalt „Santa Fu“ geflüchteten Gefangenen gefaßt. Den wegen Vergewaltigung und räuberischer Erpressung verurteilten 28jährigen, der am Montag bei einem Ausgang geflohen war, nahmen Polizeibeamte in einer Wohnung auf St. Pauli fest. Von den beiden anderen flüchtigen Häftlingen – einem 30jährigen Bankräuber und einem 40jährigen Mörder – hat die Polizei noch keine „heiße Spur“.

Letzterer hat unterdessen in einem Brief an die „Elmshorner Nachrichten“ die Zustände in „Santa Fu“ angeprangert. Die Justizbehörde wies in einer Stellungnahme die „pauschalen und in nichts konkretisierten Vorwürfe gegen den Hamburger Strafvollzug“ als unrichtig zurück. Es sei unglaubwürdig, wenn der Gefangene sich gegen die angeblich katastrophalen Zustände wehre und vorgebe, massiv bedroht zu sein, er sich aber seit August 1996 gegen seine Verlegung in ein schleswig-holsteinisches Gefängnis wehre.

Eine Verschärfung der Hafturlaubsbestimmungen für Straftäter hat „wegen der Fluchtwelle“ aus „Santa Fu“ gestern der Bund der Strafvollzugsbediensteten Deutschlands gefordert. Der Vorsitzende der Organisation, Franz Hellstern, findet Hafturlaub für Gefangene „zwar grundsätzlich sinnvoll“, hält aber zugleich „strengere Auflagen“ für notwendig.

Justizsenator Wolfgang Hoffmann-Riem (parteilos) hatte vorgestern eine Überprüfung der Hamburger Praxis angekündigt. Keinen Zweifel hatte er allerdings daran gelassen, daß er am Prinzip des liberalen Strafvollzugs festhalten werde. lno/taz

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