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Unterm Strich

Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 1997 geht an den Schriftsteller Imre Kertesz und den Publizisten Antonin Liehm. Kertesz erhält den mit 20.000 Mark dotierten Hauptpreis für seine auf deutsch erschienenen Werke. Der Ungar setze sich mit „großer Kühnheit und Konsequenz mit dem Schicksal der jüdischen Deportierten auseinander“. Der in Paris lebende Liehm wird mit dem Anerkennungspreis in Höhe von 10.000 Mark für die Herausgabe der europäischen Kulturzeitschrift Lettre International geehrt. Diese 1984 von Liehm in Paris gegründete und inzwischen in acht Sprachen existierende Zeitschrift verwirkliche den „Traum eines vereinten und doch in nationaler Souveränität agierenden geistigen Europa“.

Der Berliner Maler Matthias Koeppel hat nach einjähriger Arbeit sein Triptychon „Die Öffnung der Berliner Mauer“ vollendet. Das Werk entstand im Auftrag des Berliner Abgeordnetenhauses und wird im Casino aufgehängt werden. Die drei Bilder zeigen „Die Nacht vom 9. November 1989 am Grenzübergang Invalidenstraße“, die „Besetzung der Mauer am Brandenburger Tor“ und „Die Öffnung der Mauer am Potsdamer Platz (22. Dezember 1989)“.

Der Streit um den Neubau der Berliner Akademie der Künste ist beigelegt, nachdem der Architekt Günter Behnisch seinen Entwurf nochmals verändert hat. Die Fassade soll gläsern bleiben, um den Blick auf die noch vorhandenen Gebäudeteile zu ermöglichen. Sie erzeuge im überarbeiteten Entwurf mit geschlossenen und transparenten Elementen den Eindruck einer historischen Gebäudefront: „Das neue Modell hat mich davon überzeugt, daß es nicht ausschließlich eine Frage des Materials ist, sich an historischer Baukunst zu orientieren“, beruhigte sich Bausenator Klemann. Jetzt fehlt nur noch ein Investor zur Vorfinanzierung.

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