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„Pendolino“ entgleist

■ Acht Tote bei Zugunglück in Italien

Piacenza (AFP) – Im Norden Italiens ist gestern ein Hochgeschwindigkeitszug auf der Strecke von Mailand nach Rom entgleist. Mindestens acht Menschen wurden nach Angaben des Zivilschutzes getötet, 31 weitere wurden verletzt. Die fünf Wagen an der Spitze des „Pendolino“ wurden kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof von Piacenza aus den Gleisen geschleudert. Unter den Toten befinden sich auch die beiden Lokführer. Ein Sprecher der italienischen Eisenbahn konnte zunächst keine Angaben zur Unglücksursache machen. Bei dem „Pendolino“ handelt es sich um einen Hochgeschwindigkeitszug, der sich mit Hilfe einer speziellen Neigetechnik in die Kurven legen kann. An Bord des Zuges war auch der frühere italienische Staatspräsident Francesco Cossiga, der unversehrt blieb.

Der Zugchef sagte, das Unglück sei bei hoher Geschwindigkeit passiert. Der „Pendolino“ erreicht an der Stelle, wo er entgleiste, normalerweise eine Geschwindigkeit von 110 bis 130 Stundenkilometern. Mehrere Augenzeugen sprachen von einer zu hohen Geschwindigkeit zur Zeit des Unglücks. Wie viele Fahrgäste im Zug saßen, war am Sonntag nachmittag zunächst nicht bekannt. Ex-Staatschef Cossiga befand sich im Zugrestaurant, als der „Pendolino“ entgleiste. Seine beiden Leibwächter, die im Abteil geblieben waren, wurden unbestätigten Angaben zufolge getötet. „Ich habe gar nichts mitbekommen, ich hörte einen lauten Schlag und fand mich auf dem Boden wieder“, berichtete Cossiga.

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