: Dialog auf dem ostwestlichen Diwan
■ Finanzierung des Kulturfestivals „grenzenlos“ gesichert
Die Finanzierung des Kulturfestivals „grenzenlos. Berlin in Istanbul“ ist gesichert. „Kultursenator Radunski hat die Mittel freigegeben“, sagte sein Sprecher Axel Wallrabenstein (CDU) gegenüber der taz. Bis gestern war das Projekt gefährdet, weil die vom Senat zugesagten 700.000 Mark der generellen Haushaltssperre unterlagen. Beim „grenzenlos“-Festival werden Berliner KünstlerInnen von März bis November dieses Jahres in Istanbul auftreten, darunter auch türkische, die in Berlin leben. Geplant sind unter anderem Theateraufführungen und Literaturlesungen.
Die Berliner Kulturveranstaltungs-GmbH hatte vor mehr als einem Jahr in Zusammenarbeit mit der Istanbuler Stiftung für Kultur und Kunst, dem Berliner Ensemble und dem Goethe-Institut in Istanbul mit der Organisation des Festivals begonnen. Die Istanbuler Seite übernehme die Kosten vor Ort, während Berlin beispielsweise die Reisekosten und Gagen der KünstlerInnen trage, erläuterte Willi Großmann, Geschäftsführer der Kulturveranstaltungs-Gesellschaft.
Ende vergangenen Jahres hatte er eine Mitteilung aus Radunskis Haus erhalten, in dem die Freigabe der Mittel verweigert worden war. In dem Schreiben sei er gebeten worden, die Veranstaltung zu verschieben, so Großmann.
Vor allem die Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD hatten sich nach Bekanntwerden der Gefährdung der Veranstaltung für „grenzenlos“ stark gemacht. „Dieses Projekt“, so Eckhardt Barthel, ausländerpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, „ist deshalb so wichtig, weil es damit nicht lediglich um eine Zurschaustellung deutscher Kultur in der Türkei geht, sondern der kulturelle Dialog im Mittelpunkt steht.“
„Zum Glück ist die politische Notwendigkeit dieses Festivals jetzt doch noch im Senat erkannt worden“, freute sich Willi Großmann über das grüne Licht von Kultursenator Radunski. Allerdings sei unnötig viel Zeit verronnen, die jetzt bei der Programmplanung fehle, merkte er kritisch an.
Das „grenzenlos“-Festival wird jetzt am 7. März mit einem Empfang im Generalkonsulat in Istanbul eröffnet. „Einen Tag später werden Berliner Jazzmusiker die Hollywood-Songs von Hanns Eisler spielen“, nannte Großmann erste Details aus dem Festivalprogramm. Monika Hinner
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