: Zylinderhut steht jedem gut
Wäre man von alleine nie drauf gekommen, ist aber so: Schubert und der Zylinder haben etwas gemeinsam. Sie werden in diesem Jahr – respektive wären geworden – 200 Jahre alt. Mitte Januar 1797 wurde der Zylinder in London erfunden, so jedenfalls die Firmenchronik von Lock & Co., dem ältesten Hutgeschäft Londons. Die Times beschrieb die seidene Kopfbedeckung als „schlankes, blankglänzendes Gefüge, dazu bestimmt, furchtsame Bürger zu erschrecken“. Wegen der immer höher wachsenden Hutkrone nannte ihn der Volksmund bald „Ofenrohr“. Den Besuchern der Pferderennen in Ascot war das vielgetragene schwarze Plüsch schon bald nicht mehr exklusiv genug. Und so kreierten Londons Hutmacher den „Ascot“, einen grauen Nobelzylinder aus Kaninchenfell, der ausschließlich auf der Rennbahn getragen wurde. Allein Lock & Co. verkauft davon jährlich noch rund 400 Stück. Preis: etwa 250 Pfund (660 Mark).Foto: taz-Archiv
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