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Erst Drohanrufe, dann Bomben gegen arabische Zeitung in London

Berlin (taz) – Al-Hayat ist eine der größten und international einflußreichsten arabischen Zeitungen. Das Blatt, das in einer Auflage von 165.000 erscheint und seinen Hauptsitz in London hat, gehört einem Mitglied des saudischen Königshauses, Prinz Chaled Ben Sultan. Prinz Chaled ist der Sohn des saudischen Verteidigungsministers Sultan Ben Abdel Asis.

Herausgeber Jihad Khazen beschreibt die Zeitung als einen Bestandteil des „arabischen Pressemainstreams“. Das Blatt vertrete eine liberale Haltung und lasse unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen.

Bereits in den letzten Monaten seien wiederholt Drohanrufe in den Redaktionen eingegangen, doch Khazen konnte sich nach der ersten Anschlagsserie vom 1. Januar gegenüber CNN nicht erklären, weshalb die Zeitung in den Fokus von Attentätern geraten sei. Er könne nur vermuten, daß die Parteinahme seiner Zeitung für den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak der Grund für die Anschläge sei.

Al-Hayat hatte wiederholt die radikal-islamistischen Kräfte in Ägypten verurteilt, die sich den Sturz der Regierung Mubarak und den Aufbau eines islamischen Gottesstaates zum Ziel gesetzt hatten. Die US-Behörden ermitteln gegenwärtig, ob die Anschläge möglicherweise von Anhängern des wegen Terrorismus in den USA inhaftieren ägyptischen Scheichs Omar Abdel Rahman verübt worden sind. Die ersten Briefbomben waren in der ägyptischen Stadt Alexandria aufgegeben worden. khu

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