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Der Schlepperkrieg

Am 1. Januar 1996 bekamen die fünf alteingesessenen hanseatischen Schlepp-Reedereien erstmals ernsthafte Konkurrenz: „Der Holländer“ kam. Die niederländische Schleppreederei Kotug öffnete am Vulkanhafen. Billiglöhne, Dumping-Preise und schlechtere Arbeits- und Sicherheitsstandards auf den Schiffen hielten Einzug in den Hafen, dessen Beschäftigte bis dahin strikter Tarifgebundenheit unterlegen hatten. Binnen weniger Wochen verzeichneten die Hamburger Schlepper Auftragseinbrüche bis zu 20 Prozent, die Angst vor Entlassungen machte die Runde.

Am 18. Januar, heute vor einem Jahr, reagierten die Hamburger Beschäftigten mit einer spektakulären Demonstration zu Wasser, die als „Schlepperkrieg“ betitelt wurde. Doch Kesseltreiben und wilde Verfolgungsjagden quer durch den Hafen blieben wirkungslos: Heute ist es Kotug gelungen, sich ohne Rücksicht auf Tarife zu etablieren, sind 50 Prozent der Stellen weg- und die Solidarität unter den Hafenarbeitern eingebrochen. Ein Ende des Jobabbaus ist nicht in Sicht.

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