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Amtlich: Bio-Galloway hatte BSE

■ Erster Fall von Rinderwahn in Deutschland seit 1994

Bonn/Berlin (dpa/AP) – Für die Übertragung des Rinderwahnsinns von den Eltern auf das Kalb ist ein neues Indiz aufgetaucht, ein in Ostwestfalen verendetes Galloway-Rind. Die Tübinger Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere hat als Todesursache des Tieres BSE festgestellt, teilte gestern das Bundeslandwirtschaftsministerium mit. Das schottische Hochlandrind stammt von einer britischen Mutterkuh ab und wurde im Juli 1992 in Deutschland geboren. Das Tier war bereits Ende des vergangenen Jahres auf einem Biohof in Brakel (Kreis Höxter/Ostwestfalen) verendet. Die Mutterkuh stammt von einem Betrieb in Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Verbleib wird noch geklärt, sie stammt jedoch aus einer als „BSE-unverdächtig“ gemeldeten Herde in Großbritannien.

Es ist seit 1992 bereits der vierte nachgewiesene BSE-Fall in Deutschland und der erste seit 1994. Die anderen drei BSE-Tiere waren alle direkt von der Britischen Insel. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums kommen als Ursache der BSE- Erkrankung die Verfütterung von infiziertem Tiermehl und die Übertragung vom Muttertier auf das Kalb infrage. Der Biobauer aus Brakel versichert jedoch, kein Tierkörpermehl an seine Zotteltiere verfüttert zu haben. Bisher werden alle 3.500 vor 1990 aus Großbritannien importierten Rinder tierärztlich überwacht und dürfen laut einer Bund-Länder-Vereinbarung nicht vermarktet werden. Für Nachkommen von Rindern, die aus BSE-freien Herden stammen, sind laut Bundeslandwirtschaftsminister Jochen Borchert (CDU) bisher keine zusätzlichen Schutzmaßnahmen vereinbart worden. Einige Bundesländer seien aber nun dafür, die insgesamt bis zu 5.000 betroffenen Muttertiere aufzukaufen und zu töten. Morgen tagt dazu eine Kommission von Bund und Ländern in Bonn.

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