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Arcor wirft ihr Netz nach Telefonkunden aus

■ Bahn AG und Mannesmann machen der Deutschen Telekom Konkurrenz

Frankfurt/Main (AFP/taz) – Die Deutsche Bahn AG und der Mannesmann-Konzern wollen mit ihrer gemeinsamen Telefongesellschaft Mannesmann Arcor zum größten Konkurrenten der Deutschen Telekom AG auf dem deutschen Telefonmarkt werden. In den nächsten fünf Jahren sollen dafür bis zu vier Milliarden Mark investiert werden, teilte das Unternehmen, das bislang unter DBKom/CNI firmierte, am Donnerstag in Frankfurt mit.

Für das laufende Jahr werde ein Umsatz von über einer Milliarde Mark angepeilt, nachdem im vergangenen Jahr bereits rund 900 Millionen Mark erreicht worden seien. Mannesmann Arcor kann auf 40.000 Kilometer Telefonleitungen zurückgreifen, die bundesweit entlang der Bahnschienen verlegt sind. Mannesmann betreibt mit dem D 2-Netz außerdem das größte deutsche Mobilfunknetz.

Arcor sieht sich nach eigenem Bekunden gut gerüstet für den Wettbewerb. Das flächendeckende Telefonnetz des Gemeinschaftsunternehmen, über das früher die interne Kommunikation der Bahn abgewickelt wurde, sei mit modernster Übertragungs- und Vermittlungstechnik ausgestattet. Kooperationen mit Stadtnetzbetreibern in großen Ballungsgebieten sichern laut Arcor überdies den Zugriff auf moderne Ortsnetze. Doch die Emma-Normalverbraucherin kann sich noch nicht anschließen lassen: Geboten werden zunächst umfangreiche Sprach- und Datendienste für Firmen, Internet- und Intranetdienste sowie Multimedia-Anwendungen. Ein Zusammenwachsen der Festnetzaktivitäten und des Mobilfunkbereichs von Mannesmann ist nach Angaben eines Firmensprechers „erst längerfristig“ geplant.

Mannesmann war im Juli 1996 mit seiner Tochtergesellschaft Communications Network International (CNI) für über eine Milliarde Mark bei der Bahntochter DBKom eingestiegen und hatte sich damit eine gute Startposition für den 1. Januar 1998 gesichert. An diesem Tag fällt mit dem Sprachtelefondienst das letzte wichtige Monopol der Telekom.

Mannesmann ist mit seinem Konsortium zu 49,8 Prozent an Arcor beteiligt, wobei dieser Anteil in den nächsten Jahren aufgestockt werden soll. Das Konsortium umfaßt neben der Deutschen Bank die US-Telefongesellschaft AT & T sowie Unisource, ein Zusammenschluß der Telefongesellschaften Schwedens, der Niederlande, der Schweiz und Spaniens. Sie sichern dem neuen Unternehmen Zugang zu den europa- und weltweiten Netzen zu.

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