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Fröhlich grün

■ Harmonisches Familientreffen bei Schleswig-Holsteins Öko-Partei

Friede, Freude, Eierkuchen bei Schleswig-Holsteins Grünen: Der Rechenschaftsbericht der Fraktionsvorsitzenden im Kieler Landtag, Irene Fröhlich, wurde gestern auf der Sitzung des 30köpfigen Landeshauptausschusses mit ungewohnter Harmonie und ohne jede Kritik nach nur 15minütiger Diskussion flügelübergreifend abgeklatscht.

Fröhlich hatte in ihrem Bericht über neun Monate rotgrüne Koalition behauptet, daß die Fraktion bei der Diskussion über die Nationalparkgestaltung im Wattenmeer Profil gewonnen habe. Und mit der Ausweisung des Wakenitztals als Naturschutzgebiet ohne Berücksichtigung der A 20 seien Fraktion und Umweltminister Rainder Steenblock bis an die Grenze dessen gegangen, was dem Koalitionspartner SPD zugemutet werden konnte. Auch bei den jüngsten Verhandlungen über den Ausgleich des 185-Millionen-Mark-Lochs im Landeshaushalt hätten die Grünen sich „als Vorreiter von strukturellen Reformen“ bewährt.

Einig war sich der Kleine Parteitag auch darin, daß die Grünen sich schon jetzt auf weitere Sparzwänge einstellen müssen. Klaus Müller, der Realo der beiden Vorstandssprecher, beteuerte, daß neue Sparüberlegungen unumgänglich seien. Zu klären sei lediglich noch, was aus grünen Projekten werde.

In den vergangenen Monaten hatte es erhebliche Auseinandersetzungen über die Realisierbarkeit grüner Positionen in der Koalition mit der SPD gegeben. Zwei der sieben Landesvorstandsmitglieder waren nach heftiger Kritik an der Fraktion sowie an Steenblock und an Energie-Staatssekretär Wilfried Voigt wegen dessen Krümmel-Politik zurückgetreten. Von einer drohenden Spaltung, die Beobachter bereits beschworen hatten, war gestern allerdings nichts mehr zu spüren.

Bei der Kommunalwahl im Frühjahr 1998 wollen die Grünen trotz eines klaren Bekenntnisses zu Rot-grün auf „Grün pur“ setzen. Verkehr und Energieversorgung dürften Schwerpunkte des Konzeptes für die Kommunalwahl sein, das voraussichtlich im April verabschiedet werden soll. smv

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