: Fataler Abi-Expreß
■ Stahmer gegen ihre Fraktion
Der Beschluß der SPD-Fraktion, die Verkürzung der Schulzeit auf zwölf Jahre zu überprüfen, stößt auf Unverständnis. Selbst Schulsenatorin Ingrid Strahmer (SPD) hatte in der Klausurtagung gegen die Verkürzung argumentiert. Zur Zeit sei die Verkürzung gar nicht umzusetzen, meinte Stahmers Sprecherin Bettina Martin. Die Kultusministerkonferenz (KMK) habe eine siebenjährige Sekundarstufe festgelegt. Um diese an den weiterführenden Schulen beizubehalten, müßten die bisher sechsjährige Grundschule und die Gesamtschulen komplett unstrukturiert werden. Die SPD-Fraktion hatte ihren Beschluß mit angeblichen Nachteilen der SchülerInnen auf dem europäischen Arbeitsmarkt begründet. Der späte Berufseintritt sei aber nicht durch zu viele Schuljahre, sondern durch jahrelange Wartezeiten auf Ausbildungsplätze begründet, kritisierte der GEW-Vorsitzende Erhard Laube. Zudem sei die Verkürzung finanzpolitisch unsinnig. Aufgrund der KMK-Vorgaben dürfe die Gesamtschulstundenzahl bis zum Abitur nicht reduziert werden. Bei einer Verteilung auf niedrigere Schulklassen müßten aber zusätzlich Schüler unterrichtet werden, die nach der 10. Klasse die Schule verlassen. Dadurch würden etwa 550 neue Lehrerstellen notwendig, berechnete der Gewerkschafter. Bildungspolitik, so Laube, habe in der SPD offenbar kaum noch Gewicht. ga
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