: Ciba & Sandoz werden mit Novartis Nummer 1
■ Pharma-Ehe übernimmt die Führung auf dem deutschen Gesundheitsmarkt
Frankfurt/Main (taz) – Von null auf eins in den Gesundheitscharts: Gestern konnte Dieter H. Wißler, Präsident der Novartis Deutschland, in Frankfurt stolz vermelden, daß das Chemieunternehmen auf dem Gesundheitsmarkt der Bundesrepublik die Nummer eins geworden sei. Hoechst und Bayer wurden vom Zusammenschluß der Schweizer Konzerne Ciba und Sandoz auf die Plätze verwiesen.
Und Wißler will, nicht nur in Deutschland, die Spitze halten: mit dem höchsten Forschungsetat, über den ein Chemieunternehmen vergleichbarer Größenordnung bislang verfügen konnte. Rund 3,5 Milliarden Mark will Novartis Jahr für Jahr investieren, um bald auch weltweit die Nr. 1 zu werden.
Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, würden bei der Forschung und Entwicklung neuer Produkte „alle gen- und zelltechnischen Möglichkeiten“ genutzt werden, kündigte der Bereichsleiter Gesundheit, Silvio Gabriel, gestern an. 32 neu entwickelte Präparate etwa zur Bekämpfung von Gehirntumoren, Leukämie und Aids seien bei Novartis in der „Phase III“ – Test am Menschen.
Novartis nimmt Abschied vom diversifizierten Chemiekonzern. Das traditionelle Chemiegeschäft von Ciba wird von Novartis abgetrennt und firmiert in Zukunft unter dem Namen Ciba Spezialitätenchemie. Novartis werde ein reiner „Biotechnologiekonzern“ sein.
Erst Ende 1996 hatten Sandoz und Ciba sich in Basel zu Novartis (Novae artes) zusammengetan. Anfang Januar gründeten die Unternehmen die Novartis Deutschland: mit der Eintragung in das Handelsregister von Lörrach. An sechs Standorten wird in Deutschland gearbeitet. kpk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen