piwik no script img

IG Chemie entert Arbeiterkammer

■ DGB kann Kandidaten der IG Metall nicht durchsetzen

Die Arbeiterkammer wird einen Präsidenten von einer Gewerkschaft bekommen, die es in Bremen gar nicht gibt: Manfred Siebert von der IG Chemie. Im ersten Wahlgang fehlte ihm nur eine Stimme an der erforderlichen 2/3-Mehrheit.

Eigentlich, so hatten die Kreisvorstände des DGB beschlossen, sollte Dieter Reinken von der IG Metall die Bremer Arbeiterkammer repräsentieren. Immerhin schafft die IGM mehr als die Hälfte der Stimmen für die Wahl heran.

Aber die DGB-Führung hatte etwas selbstherrlich gedacht, sie müßte ihre Idee nicht vorher mit den DGB-Vertretern in der Kammer-Vollversammlung absprechen. Die waren entsprechend verschnupft. Schon der letzte Präsident, Peter Sörgel (IGM), war „von oben“ vorgeschlagen worden und unten nie ganz angekommen. Außerdem ist, wie man bei Sörgel gesehen hat, ein starker Präsident mit Rückhalt in einer starken Gewerkschaft immer in der Gefahr, nicht nach der Pfeife des Hauptgeschäftsführers zu tanzen.

Kandidat Siebert ist Betriebsratsvorsitzender der Kaffee Hag, im Gewerkschaftshaus in Bremen aber hat er keine Adresse: Mangels Masse an der Basis hatte die IG Chemie ihre hiesige Verwaltungsstelle geschlossen. Im zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit. K.W.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen