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Bankkunden zeigen sich selbst an

■ 730 Kunden der Nord/LB geben Steuerhinterziehung zu

Hannover. In der Steueraffäre um die Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) in Hannover haben sich mittlerweile 734 Kunden wegen Steuerhinterziehung selbst angezeigt. Nach ihren Angaben zu Zinsen, Kapital und Steuern wurden rund 6,38 Millionen DM hinterzogen, sagte am Freitag die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Hannover, Angelika Gresel. Nach einer Hochrechnung der Steuerfahndung haben rund 10 000 Anleger etwa 100 Millionen DM Zinsgewinne aus Geldanlagen bei einer Luxemburger Nord/LB-Tochter nicht versteuert.

Das Bankinstitut wollte die Zahlen nicht kommentieren. „Für uns ist das keine neue Entwicklung“, sagte die Sprecherin der Nord/LB, Mathiopoulos. Der Bank selbst lägen von offizieller Seite keine neuen Erkenntnisse zu der Steueraffäre vor. Die Bank werde weiterhin eng mit der Steuerfahndung zusammenarbeiten. Es habe sich bislang kein neuer Sachverhalt ergeben.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt seit April 1996 und hat inzwischen 171 Strafverfahren eingeleitet. Weitere 628 Verfahren wegen Steuerhinterziehung laufen bei der Steuerfahndung. Die Strafverfolger gehen davon aus, daß die zeitaufwendige Decodierung von Konten und Namen noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. dpa

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