■ Couchpotato's Chips & Tips
: Samstag / Sonntag

2071 – Mutan-Bestien gegen Roboter

Langschläfers Matineeprogramm bietet heuer ein Schmuckstückchen aus der B- Film-Kiste. Drei Wissenschaftler wechseln via Zeittor aus dem Jahr 1967 nach 2071 und geraten schnurstracks in die Apokalypse – die Erde ist atomar verseucht, Mutanten jagen die letzten verbliebenen Menschlein, die eilig an einem Raumschiff arbeiten, um den Planeten zu verlassen. Da machen sich auch unsere Protagonisten lieber wieder aus dem Staub, geraten dabei allerdings in eine Zeitfalle... Von filmhistorischem Belang ist der Umstand, daß die Kameras von Vilmos Zsigmond und Laszlo Kovacs ausgerichtet wurden, die nachmals etliche Filme des jungen Hollywood fotografierten und 1977 für „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ mit einem Oscar prämiert wurden.(Kabel 1, 15.25 Uhr)

Der Mann, der sein Gehirn

austauschte

... heißt im Original doppelt köstlich „The man who changed his mind“, stammt aus dem Jahr 1936 und ist mit allerlei Lorbeeren bekränzt. Als zentrale Figur verliebt sich Boris Karloff in seine adrette Assistentin. Deren Augen jedoch ruhen wohlgefällig auf John Loder. Der findige Medicus Karloff transferiert seine grauen Zellen kurzerhand in Loders hübsches Köpfchen.(ORB, 23.55 Uhr)

Schloß der Vampire

Die ARD bittet zur „Gruselfilm-Nacht“ und fährt zwei Leckerbissen auf, hat es doch mit „Schloß der Vampire“ und der Fortsetzung „Das Schloß der verlorenen Seelen“ besondere Bewandtnis: Die Filme basieren auf der TV-Serie „Dark Shadows“, die 1966 als erste Gothic Soap Fernsehgeschichte machte und heute legendären Ruf genießt. Dan Curtis war Erfinder und Produzent der epischen Blutsaugersaga, er führte bei den Kinofilmen selbst Regie und behielt die Originalbesetzung bei.(ARD, 1.45 Uhr/3.20 Uhr)

Wayne's World 2

Wir sind ja unter uns, so sei es also einmal keß dahingeschrieben: „Wayne's World 2“ ist witziger als der Vorgänger. Allerdings braucht's zum hinreichenden Verständnis ein paar Grundkenntnisse in Sachen Populärkultur. Die beiden Hardrock-Fuzzis zitieren sich von „Monterey Pop“ über „Die Reifeprüfung“ durch bis „The Doors“, lassen Kim Basinger, Charlton Heston, Drew Barrymore, Jay Leno und Heather Locklear gastauftreten und besetzen Frank Dileo als schmierigen Musikpromoter, was freilich nur witzig ist, wenn man weiß, daß es sich bei diesem Mann um den früheren Manager Michael Jacksons handelt. Geübte Connaisseure des Schräglagenfilms haben natürlich keinerlei Probleme, derlei Finessen zu entziffern, und drehen cinephilen Wehleidern eine lange Nase.(Pro 7,20.15 Uhr)

Hatari

John Wayne, Red Buttons, Hardy Krüger, Gerard Blain und Bruce Cabot jagen wilde Tiere, Elsa Martinelli jagt John Wayne, und Howard Hawks hatte die Direktion. Das alles ist herrlich anzusehen und verzehrend schön, wird auch beim aberzigsten Male keinesfalls langweilig. Die Musik, die leider in jüngster Zeit ohne Not und völlig unpassend in der Werbung eingesetzt wird, stammt von Henry Mancini.(Kabel 1, 20.15 Uhr)

Bodyguard aus Peking

Zwischen Hollywood und Hongkong hat sich in den letzten Jahren zu gegenseitigem Frommen ein beachtlicher Kulturaustausch entwickelt. Gern nehmen fernöstliche Filmproduzenten Anregungen aus Hollywood auf und drehen beispielsweise einen Film wie „Bodyguard“ gleich noch einmal. Das Remake hat den Vorzug, ohne Whitney Houston auszukommen, und die Stunts, die Regisseur Corey Yuen in Szene setzte, hätte nicht einmal ein jüngerer Kevin Costner auf sich genommen.(Pro 7, 23.05 Uhr)

Harald Keller