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„Die Schöne“ klagt

■ Heute geht die Galloway-Kuh vor Gericht

Bremen/Rendsburg/Hannover. Heute morgen um zehn Uhr bekommt das Bremer Verwaltungsgericht gewichtigen Besuch. Die stadtbekannte Galloway-Kuh „Die Schöne“ wird höchstpersönlich erscheinen. Mit ihr: Mehrere Züchter der betroffenen Rassen, die Klage gegen die amtlich angeordnete Tötung ihrer Tiere einreichen. Und dann werden sich die Bremer RichterInnen in eine Rechtslage einarbeiten müssen, die verworrener kaum sein könnte. Vorige Woche hatte das Verwaltungsgericht Oldenburg Kläger aus dem Kreis Friesland bestätigt, wonach die Eilverordnung ohne Zustimmung des Bundesrates rechtswidrig sei. Das Verwaltungsgericht Braunschweig hatte einige Tage zuvor entgegengesetzt entschieden. In beiden Fällen soll in den nächsten Tagen das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entscheiden.

Unterdessen haben der Fleisch-Rinderzuchtver-band und der Bundesverband Deutscher Galloway-Züchter eine sofortige Rücknahme der BSE-Eil-Schlachtverord-nung gefordert. Die vor knapp zwei Wochen in Kraft getretene Verordnung des Bundeslandwirtschaftsministeriums sei unverhältnismäßig und basiere lediglich auf dem ungeklärten BSE-Fall des Rindes „Cindy“, heißt es in einer Resolution. dpa / Foto: K. Heddinga

In Niedersachsen sollen knapp 800 Rinder von 400 Züchtern getötet werden.

In Großbritannien seien robuste Rinderrassen wie Galloways und Highland-Cattles nur selten an BSE erkrankt, hieß es. Das Risiko für den Menschen sei angesichts der bundesweit fünf BSE-Fälle verschwindend gering. Die Eilverordnung verstoße gegen das Grundgesetz und vertrete nur marktpolitische Interessen der Fleisch- und Exportkonzerne, heißt es in der Resolution. In der Besorgnis „um eine willkürliche, sinnlose und überflüssige Tötung der Rinder“ kündigten die Züchter an, alle rechtsstaatlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, „um den Bestand und die Vollstreckung dieser 'Borchert-Eilverordnung' zu verhindern“.

Die Züchter verlangen „sachgerechte Problemlösungen statt Hysterie“, schärfere Kontrollen über das Verbringen und Verfüttern von Tiermehl, europaweit eine klare Identifizierung und Rückverfolgung des Fleisches von der Ladentheke bis zur Geburt sowie eine bessere Förderung der BSE-Forschung. dpa

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