: Justiz gegen Juhnke
■ ARD kündigt wegen Nazisprüchen Zusammenarbeit mit Schauspieler auf
Berlin (AFP/AP) – Die Berliner Staatsanwaltschaft hat wegen der Nazisprüche von Harald Juhnke einen „Überprüfungsvorgang“ gegen den Schauspieler eingeleitet. Die Ermittler gehen der Frage nach, ob Juhnke die ihm zur Last gelegten Äußerungen gemacht hat und ob er dafür von den deutschen Behörden strafrechtlich verfolgt werden kann. Der Schauspieler hatte in Los Angeles im betrunkenem Zustand einen schwarzen Wachmann mit den Worten beschimpft, bei Hitler sei „so etwas vergast“ worden.
Zuvor hatte bereits die ARD die Zusammenarbeit mit Junke solange aufgekündigt, bis er sich angemessen entschuldigt habe. Die Dreharbeiten zu „Klinik unter Palmen“ könnten nicht fortgesetzt werden, bis er sein „unerträgliches Verhalten gegenüber den direkt Betroffenen nicht in angemessener Form in Ordnung gebracht hat“.
Er habe getrunken und könne sich nicht mehr erinnern, was er an jenem Abend alles gesagt habe, schrieb Juhnke aus der Dominikanischen Republik, wo er mit den Dreharbeiten für „Klinik unter Palmen“ beginnen sollte. „Ich habe auch keine Erklärung für mir zugeschriebene Äußerungen in Bezug auf Rassenfeindlichkeit. Wer mich kennt, weiß, daß ich alles andere als ein Rassist bin. Wenn ich jemanden in seiner Ehre verletzt habe, bitte ich mit tiefem Bedauern um Entschuldigung.“
Die SPD-Politikerin Cornelie Sonntag-Wolgast warf Junke im Kölner Express vor „mit seinen schlimmen Äußerungen ganz Deutschland geschadet zu haben“. Sie rate zur Abstimmung mit der Fernbedienung: Die Fernsehzuschauer sollten seine Sendungen boykottieren.Querspalte Seite 10
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