Geldnot im Garten

■ Der Fools Garden sucht Förderer, um eine drohende Schließung zu verhindern

Erst im März vergangenen Jahres bezog der Fools Garden sein neues Domizil in der Lerchenstraße 113, doch schon ist die kleine Bühne für für Comedy, Theater und Kabarett von der Schließung bedroht. Achtzehn Jahre lang hatte Hanne Mogler den Fools Garden im Uni-Viertel betrieben und nach der Kündigung der Räume im Dezember 1995 sofort mit der ihr eigenen Aktivität und Hartnäckigkeit neue im Schanzenviertel gefunden. Schon im Juni wurde das Theater mit 39 - 99 Klappstühlen in der ehemaligen Schinkenräucherei eröffnet.

Finanziert wurden Umzug und Umbau mit 28.000 DM Zuschuß von der Kulturbehörde und 35.000 DM niedrig verzinstem Darlehen von Freunden. Jetzt aber kommen über die Baubehörde noch einmal Kosten auf das kleine Theater zu, die sein Aus bedeuten könnten: 52.800 DM müssen als Stellplatzausgleich gezahlt werden, da das Haus seinem Publikum keine Parkplätze bietet. Anfangs war sogar eine Summe von 140.800 DM veranschlagt worden, doch die Kulturbehörde intervenierte unter Hinweis darauf, daß Hanne Mogler „in ganz vorbildlicher und menschlich bewundernswerter Weise einen Beitrag zur Förderung des Bühnennachwuchses leiste. Durch „sehr großzügiges Entgegenkommen der Baubehörde“, so Mogler, wurde daraufhin der errechnete Bedarfswert von acht Stellplätzen auf drei reduziert.

Da das geplante Anmieten von Gargagenplätzen aus juristischen Gründen nicht möglich ist, muß die Ablösesumme in den nächsten Wochen de facto auf dem Tisch sein. Um den Gerichtsvollzieher nicht zu ihren regelmäßigen Gästen zählen zu müssen, sucht Mogler nun potente Sponsoren und Menschen, die für 120 DM jährlich Mitglied im „fools garden e.V.“ werden wollen. Zur Unterstützung eines Off-Theaters, in dem nicht nur einst Corny Littmann, Jango Edwards und Marlene Jaschke ihre ersten Bühnenschritte machten, sondern sich auch in jüngster Zeit kleine Renner wie die wöchentliche „Gute-Abend-Show“ und der „Poetry Slam“ etablieren konnten.

Christiane Kühl