: Kruzifixstreit auf amerikanisch
Ein Richter im US-Bundesstaat Alabama wurde jetzt gerichtlich dazu verdonnert, ein Schild mit den Zehn Geboten aus seinem Gerichtssaal zu entfernen. Richter Roy Moore, der vor jeder Sitzungsperiode darüber hinaus einen protestantischen Pfarrer beten läßt, hatte das Schild schon vor langem dort aufhängen lassen. Die Bürgerrechtsorganisation „American Civil Liberties Union“ erhob darauf Klage. Das Gericht entschied: Das Beten und die ausgehängten Zehn Gebote verstießen gegen das verfassungsmäßige Gebot der Trennung von Kirche und Staat. Die Gebotstafel müsse weg, und Geistliche dürften, wenn überhaupt, nur noch leise beten. Nun droht der Gouverneur von Alabama, die Zehn Gebote persönlich zu „schützen“. Er will mit Einheiten der Nationalgarde in Moores Gerichtssaal marschieren, um damit „einen nationalen Eklat und eine Debatte über christliche Symbole“ auszulösen.Foto: Mike Hughes/Sequenz
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen