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Das gibt natürlich Ärger

■ „Clubbed to Death“ von Yolande Zauberman im Forum

Atmosphäre ist alles in Yolande Zaubermans zweitem Spielfilm, „Clubbed to Death“. Ein Titel mit Doppelsinn: clubbing bis zum Abwinken steckt drin und kräftig auf die Schnauze kriegen.

Beides zusammen serviert uns die Regisseurin – als Tellergericht. Denn der namenlose Techno- Tempel, in dem sich Jugendliche und Jugendlichähnliche sonder Zahl bis zum Morgengrauen Ecstasy-unterstützten Zuckungen hingeben, dient ohne Umbaupause auch als Boxring. Die bis zur Unkenntlichkeit zerfaserte Schlafstadt – dort liegt die Disco – ist entschieden der unwirtlichste Filmset, der noch an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist.

In einer ungesunden Mischung aus marrokanischem Souk und Ceaușescus letztem Bauvorhaben bewegen sich dort Lola (Elodie Bouchez), Saida (Béatrice Dalle) und Emir (Roschdy Zem) – wenn sie nicht gerade tanzen (Lola), koksen (Saida) oder boxen (Emir). Emir verläßt Saida für die blutjunge Lola, das gibt natürlich Ärger, aber ums emotionale Ausloten der drei Figuren geht es der Regisseurin gar nicht.

Vielmehr darum, Bilder und Töne zu finden, um den „fast religiösen“ Charakter heutiger Techno-Clubs angemessen zu transportieren. Techno und Religion? Gemach, Frau Zauberman! Zwar hämmern harte Bässe eine Filmlänge hindurch, schwitzen Leiber mal beim Tanzen, mal beim Sex. Was auch schön gefilmt ist, die Kamera immer mitten drin im Geschehen.

Und doch ist „Clubbed to Death“ bloß eine leicht pubertäre, ziemlich grob gerasterte Dreiecksgeschichte, angesiedelt in einem filmtauglichen, surreal angehauchten Milieu. Von der Regisseurin des wunderbaren Erstlings, „Moi Ivan, toi Abraham“, hätte man mehr erwarten dürfen. Alexander Musik

„Clubbed to Death“. F 1996. 90 Minuten. Regie: Yolande Zauberman. Mit: Elodie Bouchez, Béatrice Dalle, Roschdy Zem u.a.

Heute: 22.30 Uhr in der Akademie der Künste

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