: Sozis vom Aussterben bedroht
■ Bremer SPD hat nur noch 8.400 Mitglieder
Der Mitgliederschwund in der Bremer SPD dauert an. Anfang 1997 habe die Mitgliederzahl bei rund 8.400 gelegen, teilte der SPD-Landesvorsitzende Detlev Albers gestern mit. 1995 lag die Zahl bei
9 300. Zur Hochzeit der Partei Ende der 70er Jahre gab es nach Albers Angaben in der Hansestadt etwa 16.000 Genossen mit Parteibuch.
Der Landesvorsitzende sieht im Rückgang der Mitgliederzahlen unter anderem eine Kritik an einer „allzu selbstverständlichen Mehrheitsmentalität“ der Partei. Die sei unter anderem auf eine mehr als 40 Jahre dauernde Alleinherrschaft der Sozialdemokraten im kleinsten Bundesland zurückzuführen. Die absolute Mehrheit wurde erst 1991 gebrochen, als die Sozialdemokraten mit FDP und Grünen eine Koalition bilden mußten. Seit der Bürgerschaftswahl 1995 regiert die SPD in einer Großen Koalition mit der CDU. Außerdem sei die Lage der SPD in allen Großstädten von starken Rückgängen gekennzeichnet, betonte Albers. Darin spiegelten sich die starken Umbrüche in der Wirtschaft. In Bremen will die Partei wieder mehr Profil gewinnen. „Sie muß kräftig durchlüftet werden“, sagte der Parteichef. Gerade junge Menschen müßten als Sympathisanten oder Mitglieder zurückgewonnen werden.
dpa
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