: 29 altbekannte Krankheiten?
■ betr.: „Die große Johanniskraut- Koalition“, taz vom 17. 2. 97
[...] Das war natürlich keine Studie des AZT-Herstellers Wellcome (der auch schon mal 250.000 Mark in die Deutsche Aids-Hilfe investierte, taz vom 26. 6. 92, bekanntermaßen mit Erfolg) oder anderer Giftmischer, sondern nur die „Praxiserfahrungen“ der mit besten Bonner Kontakten ausgestatteten Ärztin Steinbeck-Klose, bei der es im Gegensatz zu AZT, Proteinasehemmern und anderen Zellgiften um Johanniskraut geht, das wenigstens unschädlich ist. Natürlich durfte auch das Gegreine der Aids-ForscherInnen, deren Karrieren weltweit mit unzähligen Steuermillionen ohne den Erfolg eines Heilmittels befördert wurden, nicht fehlen, denn dann brauchen sie halt noch mehr Geld, die Armen, statt mal ihre Grundthese (HIV als Ursache von Aids) zu prüfen. Doch ansonsten, herzlichen Glückwunsch, Herr Kriener!
Wie wäre es nun, den neugewonnenen investigativen Ehrgeiz vielleicht einmal auf geschluderte und gefälschte AZT-Studien zu richten, die teuer bezahlt wurden (von den Herstellern als gewinnbringende Investition, von den PatientInnen mit dem Leben) oder sich mit solchen Studien zu befassen, die vermeintlich die Isolation von HIV dokumentieren, tatsächlich aber einer kritischen Überprüfung nicht standhalten und somit die Frage offen lassen, ob es HIV überhaupt gibt? Oder vielleicht damit, daß für keine bisher verwendete HIV-Nachweismethode bisher ein den sonst üblichen wissenschaftlichen Standards entsprechender Beweis für die Reproduzierbarkeit und Spezifität geliefert wurde, mithin also überhaupt nicht klar ist, was diese Tests eigentlich messen? Schließlich fallen ihre Ergebnisse oft von Labor zu Labor unterschiedlich aus und/oder werden unterschiedlich bewertet und widersprechen sich gegenseitig. Womit immerhin die Möglichkeit gegeben ist, daß es sich sowohl bei HIV als auch bei HIV-Testergebnissen um Laborartefakte handelt, die mit der Realität gesunder oder kranker Menschen nichts zu tun haben, sondern die Erkenntnis verhindern, daß Aids ein willkürliches Sammelsurium von 29 altbekannten Krankheiten darstellt, deren Ursachen im Einzelfall klar erkennbar und zu behandeln sind, ohne daß dafür ein Monster-, Killer- oder Wundervirus gebraucht wird. Dafür müßte ... das Augenmerk statt auf Laborartefakte wieder auf echte Menschen mit echt krankmachenden Lebensumständen gerichtet werden [...]. Andreas Nitzge, LAZ, Berlin
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