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Angenehmer Antischall

■ In Kiel lösen 600 Akustiker seit gestern menschliche Probleme

Für Telefonate mit Menschen aus anderen Teilen der Welt gibt es nach Meinung von Experten bald keine Sprachbarrieren mehr. Künftig werden sich Deutsche und Japaner mit Hilfe von Computerprogrammen miteinander in ihrer jeweiligen Muttersprache unterhalten und dabei komplizierte Fachbegriffe benutzen können, meint etwa Peter Wille, Direktor der Kieler Forschungsanstalt für Wasserschall und Geophysik der Bundeswehr. Anlaß seiner Äußerung: der Auftakt der 23. internationalen Akustik-Jahrestagung gestern in Kiel.

Auf dem Gebiet der Spracherkennung und -erzeugung sei es deutschen Forschern erstmals gelungen, die unterschiedlichen Bedeutungen von Wörtern bei verschiedenen Betonungsweisen zu berücksichtigen, erklärte der Professor. Dies spiele etwa bei Übersetzungen vom Japanischen ins Deutsche eine Rolle.

Ein weiteres großes Thema der rund 600 Akustiker in Kiel ist der Antischall. Mit Lautsprechern, die Lärm „mit umgekehrtem Vorzeichen“erzeugen, versuchen Wissenschaftler etwa, lästige Geräusche an lauten Arbeitsplätzen wie Stanzmaschinen abzubauen. Auch für Busfahrer könnten Antischall-Lautsprecher Erleichterung bringen. „Das unangenehme Rumpelgeräusch kriegt man sehr gut weg“, meint Will.

Vollständig verschwinden werde der Lärm von Verkehrsmitteln auf diese Weise jedoch nicht. Außerdem sei das geräuschlose Auto ja auch nicht erstrebenswert, denn Geräusche hätten immerhin auch eine Warnfunktion. Außerdem signalisierten sie, ob ein Auto tatsächlich funktioniert. lno

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