BND allein in der Clayallee

■ Institute der Freien Universität ziehen nicht in Gebäude im ehemaligen US-Headquarter. Verhandlungen über FU-Villen mittlerweile ins Stocken geraten

Der Umzug von Instituten der Freien Universität in die Gebäude des ehemaligen US-Headquarters an der Clayallee ist so gut wie geplatzt. 25 Millionen Mark will der Bund für drei Häuser, die im jetzigen Zustand gar nicht brauchbar für den Lehrbetrieb sind. Zu den geforderten 25 Millionen kämen dadurch für Umbauten und Sanierungsarbeiten noch weitere Millionenbeträge auf die Universität zu.

In einer nicht-öffentlichen Sitzung des Akademischen Senats der FU hat deren Präsident, Johann-Wilhelm Gerlach, jetzt von der Idee Abstand genommen, sich das Gelände an der Clayallee mit dem Bundesnachrichtendienst, der dort einziehen soll, zu teilen.

Zwar ist der Bund nach dem Hochschulbauförderungsgesetz verpflichtet, die Hälfte von Baukosten der Universitäten zu tragen, aber in der FU schöpft man wenig Hoffnung, daß der Bund deshalb auf die Hälfte der 25 Millionen Mark verzichtet. Die Umzugspläne der FU-Institute und die vom Senat gewünschte Räumung von landeseigenen Villen in Dahlem, in der vor allem kleinere Institute der FU eingemietet sind, kommt damit erst recht zum Stocken. Die Option Clayallee war als einer der möglichen Ausweichstandorte für die zu räumenden Villen gehandelt worden. Das Land strebt einen Verkauf der Villen an. Eine Begehung des Geländes hatte schon stattgefunden. Ein anderer Ausweichstandort, die universitätseigene Anlage der ehemaligen Pädagogischen Hochschule in Lankwitz, die zu großen Teilen leer steht, wird nun durch Institute zunächst bezogen. Erst danach will die FU über die Villen und neue Quartiere weiter verhandeln. Aber auch um den Bezug von Lankwitz gibt es Streit. Niemand, so scheint es, will in den entlegenen Campus einziehen. Da die übrigen Geowissenschaften schon dort sind, wird allerdings die Geographie nach Lankwitz ziehen müssen. Und – auch wenn der Fachbereich Protest angemeldet hat – die Wirtschaftswissenschaften. Überlegungen, die Politologie nach Lankwitz zu verfrachten, stehen derzeit nicht mehr zur Diskussion.

Noch gibt es kein konkretes Angebot des Senats an die FU zu den Modalitäten des Villenverkaufs. Zwar wurde gelegentlich von einem Angebot gesprochen, die FU zu 50 Prozent an dem Verkaufserlös der Villen zu beteiligen, ein schriftlicher Vorschlag ist aber nie eingetroffen.

Aus Finanzgründen hat die FU inzwischen dennoch bereits mit dem Auszug begonnen. Das Haus Altensteinstraße 44a und die Podbielskialllee 62, ein Verwaltungsgebäude werden nicht mehr von der FU genutzt, um Mietkosten zu sparen. Jetzt geht es noch um 86 Villen. Barbara Junge