Gewinner und Verlierer

Die politische Landkarte in Hessen hat sich nach der Kommunalwahl nur wenig verändert. Landesweit erreichte die SPD 38,0 Prozent der Stimmen, ein Plus von 1,6 Prozentpunkten. Die CDU kam auf 33 Prozent, ein Zuwachs von einem Prozentpunkt. Wie vor vier Jahren erhielten die Grünen 11 Prozent. Die rechtsextremen Republikaner drifteten um 1,7 auf 6,6 Prozent ab. Als Schlußlicht präsentierte sich die FDP. Landesweit erreichte sie nur 4,0 Prozent, ein Minus von 1,1 Prozent. Stabil hielten sich die Wählergruppen mit 5,9 Prozent, plus 0,2.

Interessante Einzelverschiebungen melden einige Städte. In Darmstadt sanken die Grünen um 5,1 auf 20,3 Prozentpunkte. In Kassel eroberte die SPD ihre alte Hochburg mit 36 Prozent zurück, ein Zugewinn von 6,2 Prozent. FDP und Republikaner bleiben in Kassel künftig vor der Rathaustür.

„Befriedigend“ sei die Wahl verlaufen, meinte gestern SPD-Chef Oskar Lafontaine. Nur mit dem Frankfurter Ergebnis sei die Partei „nicht zufrieden“. Bundeskanzler Kohl hatte der Hessen-Wahl zuvor bereits eine bundespolitische Bedeutung zugesprochen. Der Order gemäß sprach Bundesinnenminister Manfred Kanther gestern frohgemut von einem „grandiosen Ergebnis“ für seine Partei und nannte das Abschneiden der FDP einen „schweren Rückschlag“. Allerdings: Nur 66 Prozent der WählerInnen fanden den Weg zur Urne. Dies ist die niedrigste Beteiligung seit Kriegsende. roga