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Pressezensur in Albanien

■ Aufständische erbeuten über 2.000 Waffen bei Überfall auf Militärbasen. Präsident wiedergewählt

Tirana (AFP/taz) – Aufständische in Albanien haben gestern nach Polizeiangaben zwei Militärbasen im Süden des Landes überfallen und dabei Waffen und Munition erbeutet. Nach Angaben eines Polizeisprechers fielen den „Banden“ in der Marinebasis Sarander mehr als 2.000 Waffen unterschiedlichen Typs in die Hände. In der Militärbasis Fier seien alle verfügbaren Waffen geraubt worden.

Am Montag hatte die Regierung den Ausnahmezustand verhängt und die Sicherheitskräfte ermächtigt, mit Waffengewalt gegen die „bewaffneten Rebellen“ vorzugehen, sollten diese nicht bis gestern 14 Uhr „Waffen, Munition und Sprengstoff“ abgeben. Von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens gilt eine Ausgangssperre. Ansammlungen von mehr als vier Menschen sind verboten. Eine Pressezensur wurde eingeführt. Journalisten müssen ihre Berichte den Behörden vorlegen, die eine Veröffentlichung verbieten können. Ob diese Bestimmung auch für nichtalbanische Medien gilt, blieb unklar. Ausländer wurden aufgefordert, den Süden des Landes „aus Sicherheitsgründen“ zu verlassen. Seit Januar fielen mindestens 13 Menschen den Unruhen zum Opfer. Albaniens Präsident Sali Berisha ist vom Parlament wiedergewählt worden. 113 der 122 Abgeordneten der Demokratischen Partei stimmten für ihn. Die Opposition boykottierte die Abstimmung. Tagesthema Seite 3

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